Die Vielfalt des Festspielprogramms eröffnet überraschende Blickwinkel durch Kammermusik und Literatur in verschiedenen Formen.
Giuseppe Verdi und Arrigo Boito waren hinsichtlich ihrer musikdramatischen Ideen nicht immer einer Meinung. Anlässlich der Uraufführung von Franco Faccios erster Oper im Jahr 1863 warf Boito Verdi vor, den Altar der Kunst beschmutzt zu haben. Doch 1881 arbeiteten alle drei Künstler bei der Uraufführung von Otello erfolgreich zusammen: Boito als Librettist, Verdi als Komponist, Faccio als Dirigent. Das vielstimmige Verhältnis dieser Musiker kommt in ihren Briefen und Texten zum Ausdruck. Dazu spielt das HABE-Quartett, bestehend aus Musikern der Wiener Symphoniker, Verdis einziges Streichquartett und Faccios wohl lange nicht aufgeführtes Quartett — ein weitgespannter Bogen von Faccios Hamlet über Verdis Rigoletto zu Boitos Nero.
HABE-Quartett
Violine Alexander Burggasser
Violine Ai Miwa
Viola Johannes Flieder
Violoncello Michael Vogt
Sprecher Olaf A. Schmitt