Der riesige Clownskopf, dessen friedliches Gesicht sich in einen lüsternen Frauenverächter und eine schreiende Fratze verwandeln kann, der leuchtende Fesselballon, aus dem Gilda nach ihrer Liebesarie »Caro nome« entführt wird, der skrupellose wie verführerische Herzog mit seinem Gefolge aus wagemutigen Akrobaten – spektakuläre Bilder von Philipp Stölzls Inszenierung gingen seit der Premiere rund um die Welt. Der Opern- und Film-Regisseur macht Giuseppe Verdis packende Musik sichtbar und stellt Rigoletto als mitreißendes Drama auf die Seebühne, das zirkushaftes Treiben und inniges Kammerspiel vereint.
Als Hofnarr amüsiert sich Rigoletto über das freizügige Leben seines Herzogs, den er bei dessen Eroberungen unterstützt. Sein Lachen über den erzürnten Monterone, der seine Tochter durch den Herzog entehrt sieht, bleibt ihm jedoch im Hals stecken, als dieser Rigoletto verflucht. Rigoletto wird ohne sein Wissen zum Mittäter bei der Entführung seiner Tochter Gilda, die er zu Hause eingesperrt hält. Er hat einen Mörder beauftragt, um den egoistischen Liebschaften des Herzogs ein Ende zu bereiten. Doch als Rigoletto die verhüllte Leiche ins Wasser werfen möchte, hört er erneut das zynische Credo »La donna è mobile« und bangt um das Leben seiner Tochter …
Der Regisseur und Bühnenbildner Philipp Stölzl wurde durch Musikvideos für Rammstein und Madonna bekannt und drehte Filme wie Nordwand, Der Medicus, Winnetou und zuletzt Die Schachnovelle, ab 2021 im Kino zu sehen. Für Ich war noch niemals in New York erhielt er 2019 den Sonderpreis des Deutschen Filmpreises. Als Opernregisseur wurde er bei den Salzburger Festspielen, am Theater an der Wien sowie an den Staatsopern in Berlin, Dresden und München gefeiert. Ein lang gehegter Traum ist für ihn mit der Inszenierung von Rigoletto auf der Seebühne in Erfüllung gegangen. Stölzl macht Giuseppe Verdis packende Musik im mitreißenden Drama sichtbar und vereint inniges Kammerspiel und zirkushaftes Treiben.